Mai 2009, ein verregneter Tag, kein Sonnenschein aber die absolute Lust mal wieder einen besonderen Cache zu heben. Vorgenommen hatte ich mir diesen schon letztes Jahr, da sich die Beschreibung mehr als interessant anhörte und die Bilder den entsprechenden Rest lieferten. Ein Arbeitskollege und absoluter Geocachebeginner hatte vor zwei Tagen diesen Cache gehoben und lieferte somit noch den letzten zusätzlichen Ansporn, den Cache endlich mal anzugehen. Zusammen mit einem guten (Geocacher-)Freund, dem Tom, bin ich dann nach Feierabend los zum ersten Wegpunkt. Es handelt sich bei diesem Cache um einen Multicache, der uns „Untertage“ führte, in eine große Röhre hinein, die den Fluss Wurm unter die Stadt Aachen durchführt. Als Equipment hatten wir jeweils eine Kopf/Stirn-Lampe, eine Maglite Taschenlampe, GPS-Geräte (wobei wir diese bei diesem Cache ohne weiteres zu Hause hätten lassen können, da da unten absolut kein GPS-Empfang möglich war) und eine Kamera dabei. Da wir die gesamte Zeit durch den Fluss laufen mussten, trug ich Gummistiefel, wobei diese schon fast zu knapp bemessen waren – also meine Hose ist hierbei nicht wirklich trocken geblieben.
Der Einstieg wurde unmittelbar vor dem sogenannten Wurm-Loch vorgenommen – also *schwub, hinein in die Wurm und hinein in die dunkle Röhre. Die Höhe wird in der Mitte ca. zwei Meter betragen und schätzungsweise drei bis vier Meter in der Breite, also ein großes Oval. Durch den Regen wurde man zeitweise von den Seiten auch noch „berieselt“, wenn man nicht aufpasste. In der Röhre herrschte absolute Finsternis. Nach dem Eingang befand sich der Cache einen guten Kilometer entfernt und durch den sehr rutschigen Boden benötigte man zum Erreichen des Ziels (ohne sich dabei mit voller Wucht auf die Nase zu legen) dann doch schon einige Zeit. Wir haben natürlich unterwegs einige Fotos gemacht, was uns sicherlich nochmals extra Zeit kostete und unterm Strich dann dazu führte, dass wir ca. 1 1/2 Stunden „Untertage“ waren. Auf dem Weg zum Versteck mussten wir natürlich darauf achten, dass wir nicht auf dem sehr rutschigen Boden ausrutschten und samt Technik ins Wasser fielen und, dass wir mit unseren Haaren nicht alle vorhandenen Spinnennetze zerstörten. Durch den Regen musste auch schon mal die Seite gewechselt werden, da von diesen weitere Zuläufe mit Wasser aus den Wänden ragten, die nun natürlich reichlich Wasser führten.
Irgendwann machte die Röhre dann einen Rechtsknick, so dass man auch nicht einmal das schwache entfernte Licht vom Einstieg sehen konnte – es war wirklich Pech-Schwarz. Kein Licht weit und breit. Wir schalteten mal für eine Minute das komplette Licht aus und lauschten den Geräuschen. Richtig spannend… Für Personen mit Platzangst und Angsthasen ist das hier unten mal gar nichts. Je näher wir dem Versteck kamen, desto lauter wurde es. In der Ferne hörte man Autos über einen Gulli-Deckel fahren und von irgendwo her strömte laut Wasser in die Röhre. Irgendwann stellte man sich die Frage, ob man nicht schon an dem Versteck vorbei gelaufen sei, denn vom Gefühl her, war man weitaus weiter als nur einen Kilometer gelaufen. Aber in der Beschreibung des Caches stand fett markiert, dass man den Cache eigentlich nicht verfehlen könne, da er ausreichend markiert sei. OK, also weiter und nach ein paar Minuten sahen wir dann „die Markierung“. Oberhalb des Verstecks hatte der Owner drei starke Reflektoren in die Wand geschlagen, die jetzt natürlich durch das Licht der Taschenlampe deutlich diese Stelle markierten. Und da lag er dann auch, der Cache. Hurra… gefunden! Um 18:30 Uhr haben wir dann unseren Fund geloggt und uns dann wieder auf den Rückweg gemacht. Auch auf dem Rückweg haben wir dann noch das eine oder andere Bild geschossen und ein kurzes Video (mit meinem Mobiltelefon erstellt) habe ich auch noch aufgezeichnet. Leider kann man durch die absolute Dunkelheit, trotz zweier Kopflampen, Beleuchtung am Mobiltelefon und der Taschenlampe auf dem Video nicht viel erkennen.
Glücklich erreichten wir Zwei dann um ca. halb acht den Ausgang der Röhre, wo wir dann auch unbeobachtet den Fluss wieder verlassen und auf den Fußgängerweg klettern konnten. War das ein cooles Abenteuer!